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27. Mai 2000Bericht und Bilder vom Jugitag 2000 in Adliswil
1. Juni 2000Kunstturn Europameisterschaften in Bremen
Zwei “Hüpfer” kosteten Medaille
An den Europameisterschaften in Bremen (25.-28. Mai 2000) wurde Dieter Rehm im Pferdesprung Fünfter, am Reck Sechster
Nach zwei aufeinander folgenden Medaillengewinnen an Europameisterschaften musste Dieter Rehm in Bremen mit dem 5. Platz vorlieb nehmen. Dem Schweizer wurden zwei leichte Hüpfer bei der Landung der beiden Sprünge zum Verhängnis. Trotzdem stellt das eine hervorragende Leistung dar, ebenso der 6. Rang an seinem zweiten Finalgerät Reck.
Dieter Rehm präsentiert sich einmal mehr zur Stunde X in Bestform. “Ich habe hier sechs Übungen ohne nennenswerte Fehler geturnt, und das nach zwei Monaten Verletzungspause”, meinte Rehm, “damit kann man mehr als zufrieden sein – und das bin ich auch.” Noch nie ist ihm ein Dreifachsalto (Roche) an einem wichtigen Wettkampf misslungen, eine solche Konstanz hat kein anderer Turner vorzuweisen. Und im Hinblick auf Sydney sind die knapp verpassten Podestplätze vielleicht gerade das Ideale.
Verhängnisvoller Seitwärtshüpfer
Ohne seinen Seitwärtshüpfer nach dem Roche hätte es vielleicht auch diesmal geklappt. So musste er sich mit einer 9,612 (Qualifikation 9,662) begnügen. Damit waren die Medaillenchancen schon erheblich reduziert, zumal sein zweiter Sprung, der geschraubte Tsukahara, nur einen Ausgangswert von 9,80 besitzt. Er sprang auch diesen sauber, aber erneut mit einem leichten Hüpfer. Das reichte “nur” für Platz 5. Damit war Rehm – genau wie am Reck – um einen winzigen Zehntelpunkt von einem Medaillenplatz entfernt.
Rehm wird sich nun ganz auf die Olympiade konzentrieren. Bis September will er seinen zweiten Sprung mit einer zusätzlichen halben Drehung zu einem 10er-Sprung ausbauen.
Der fehlende Trainingsfleiss
Peter Kotzurek konnte da nur zustimmen. Der Nationaltrainer fand zuerst lobende Worte für das Erreichen von zwei Finalplätzen, sprach dann aber Klartext über die eigenwillige Trainingsgewohnheit seines besten Schülers. “Didi wäre schon lange Weltmeister, Europameister und Olympiasieger, wenn er einmal richtig trainieren würde.” Kotzurek verriet, dass Rehm seinen zweiten Sprung bei den EM-Vorbereitungen nur gerade drei Mal geturnt habe, die Reckkür höchstens ein Dutzend Mal, während die anderen Turner über 100 Übungen durchpaukten. “Mit einem 9,8er-Sprung hat Didi an der Olympiade keine Medaillenchance”, sagt der Nationaltrainer. Rehm selber versprach, in sich zu gehen: “Bis Sydney muss noch viel gearbeitet werden.”
29. Mai / BS