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Markus Gassner

Männerriegenreise 2023

In Appenzell ist es schön, das wurde den 19 teilnehmenden Männerrieglern dieses Jahr in Erinnerung gerufen. Die Vereinsreise führte nämlich ins Appenzellerland.

Am Samstag 16. September wurden die Männer in zwei Kleinbussen in den Hauptort von Appenzell Innerrhoden chauffiert. Genau, nach Appenzell. Der Reiseleiter Markus Gassner und sein Bruder Thomas haben die Stecke sicher bewältigt. Im kleineren Bus herrschte schon bald ausgelassene Stimmung, hatte doch der Oberturner vier Flaschen vorzüglichen Weisswein dabei.

Nach einer kleinen Stärkung in der Landbäckerei ging es gegenüber beim Rathaus weiter mit der Dorfführung. Die junge, kompetente Lea hatte die volle Aufmerksamkeit, natürlich. Sie führte witzig durchs Dorf, auch mit der einen oder anderen Anspielung auf die Ausserrhödler oder die Zürcher. Die eine vorsichtige Gegenoffensive eines Männerrieglers gab sie umgehend und schlagfertig zurück. Lea konnte mit allerlei interessanten und lehrreichen Details zur Geschichte von Appenzell aufwarten. Oder hätte wohl jemand vorher über das genaue Auszählprozedere der Landsgemeinde oder den Grund für die aussergewöhnlich vielfältige Architektur von Appenzell Bescheid gewusst?

Nach einem kleinen Apéro konnten individuelle Shopping- Bedürfnisse gestillt werden. Fabian zum Beispiel wurde bei Rahel Mansers Käseladen fündig und hütete seinen Einkauf mit Argusaugen, kam ihm doch bei einer anderen Männerriegenreise schon einmal der Käse abhanden. Bald knurrte langsam der Magen, aber im Gasthaus Hof war vorgesorgt. In der gemütlichen Gartenwirtschaft war für Speis und Trank gesorgt. Das Appenzellerschnitzel war gut und der Service zuvorkommend.

Der kurze Fussmarsch zur Alpenbitter Brennerei war der Verdauung förderlich und Anina Frischknecht erwartete uns bereits. Begeistert und mitreissend schwärmte sie von den 42 Kräutern die für Charakter, Stil und Persönlichkeit sorgen. Das Geheimrezept der Zusammensetzung verriet sie aber nicht. Diese Geheimniskrämer die Appenzeller! Die Männerriegler lernten aber das breite Sortiment an Schnäpsen und Aperitifs näher kennen, spätestens bei der anschliessenden Degustation. Die freundliche Frau hinter der Bar war überhaupt nicht knausrig und schenkte bereitwillig aus. Im Lädeli konnte dann der Lieblings- Schnaps gekauft werden, meist war dies der klassische Appenzeller Alpenbitter.

Wieder zu Fuss ging es zurück zum Brauereiplatz wo unsere Busse parkiert waren. Nach kurzer Fahrt bestiegen die Männer schon bald die Gondel hinauf auf den Kronberg. Die tolle Aussicht auf die Appenzeller Bergwelt machte viele so sprachlos, dass erst einmal ein kühles Bier getrunken werden musste. Nach und nach wurden die Zimmer bezogen. Leider waren die Doppelzimmer beschränkt und die Hälfte der Teilnehmer mussten sich im Massenlager einrichten. Die verwöhnten Männerrücken schickten sich aber rein und dies ohne Murren, ist ja nur für eine Nacht und hier oben auf dem Berg…

Auf 19:00 war das Nachtessen bestellt und pünktlich sassen alle am Tisch. Die Weinkarte wurde studiert und ein Italiener bestellt. Die Weinkenner waren aber nicht begeistert, wussten sie doch, dass nur der teuerste Wein auf der Karte in Frage kam. Dass dies aber keine Magnum- Flasche ist, merkten sie erst als der Wein eingeschenkt war. Nun der Wein war trotzdem gut aber eben der teuerste auf der Karte. Aber das war ja auch das Ziel oder? Der spezielle Appenzellerbraten mit Kartoffelstock war sehr gut aber ein Seeli im Kartoffelstock mit der üblichen Sauce hatte es eben nicht. Trotzdem hatten alle genug, wobei einige noch ein Dessert dazu bestellten. Nun sollten doch eigentlich alle Mägen gefüllt sein, würde man meinen, aber Thomas und Manuel studierten an einem Plättli herum. Thomas erklärte der Serviertochter Deborah lang und breit was alles drauf sein muss und Deborah nickte. Als sie dann servierte, war das kein Plättli sondern eine Platte. Hunger hatte ja eigentlich niemand mehr aber gegessen wurde trotzdem. Nur nach dem Preis hatte niemand gefragt. Bald schon entstand eine muntere Diskussion darüber, ob das Plättli wohl 50 oder 100 Franken kostet. Die Erwartungen an den Preis wurden mehr als übertroffen, muss man sagen. Weiter wurde gerätselt, ob wohl der Käse auf der Platte aus Fabians Einkauf vom Morgen war. Langsam kehrte Müdigkeit ein aber eine letzte Runde konnte um Mitternacht noch bestellt werden und eine Runde Liegestütze rundete den Abend ab. Danach gingen die Männer müde in die Federn.

Die Nacht war etwas unruhig. Die meisten schliefen zwar bis 7 Uhr durch aber einer musste um vier Uhr morgens die Zähne nochmals putzen um den Alpenbitter- Geschmack zu vertreiben. Den Grossen waren die Appenzeller-Betten etwas zu kurz. Aber alles in allem munter trafen sich alle am anderen Morgen um 08:00 am Frühstücks-Buffet. Dieses war sehr reichhaltig, mit Röschti, Rührei, und sogar einen Schoggi- Brunnen hatte es. Der Hunger war dann fast zu wenig gross um all die guten Sachen zu probieren. Um Neun waren alle satt aber schon wieder müde vom Essen. So genossen einige die Morgensonne auf dem Liebestuhl aber die fünf verrücktesten nahmen den Abstieg zu Fuss in Angriff. Eine Stunde früher als geplant, fuhren die restlichen mit der Gondelbahn ins Tal um den Barfussweg nach Gontenbad in Angriff zu nehmen. Jedoch nur gerade fünf nahmen diesen tatsächlich unter die Füsse. Der grösste Teil machte sich mit den Bussen auf nach Gontenbad ins Restaurant. Klar, das Mittagessen rief und auch ein kühles Appenzellerbier lockte.

Auf dem Barfussweg konnte der Reiseleiter genüsslich die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten inklusive Kuhfladen geniessen. Er war aber der Einzige, der Barfuss unterwegs war. Die schöne Moorlandschaft war aber auch mit Turnschuhen ein Genuss und machte Appetit auf das Mittagessen. In der Gartenwirtschaft des Gontenbads trafen sich alle wieder und stiessen auf die Erlebnisse an oder klopften einen Jass. Bald wurde Salat, Suppe und Appenzeller Siedwurst mit Käsehörnli serviert. Gut hatten die Männerriegler reservierte Plätze, viele spontane Gäste mussten von der Chefin abgewiesen werden. Auch hier gönnten sich einige noch ein Dessert oder einen hochprozentigen Verdauer. Als wirklich nichts mehr Platz hatte im Bauch traten sie die Heimreise an. Die bewährten Chauffeure lenkten nach Navi, wobei ein Bus nach links und der andere nach rechts abbog. Trotzdem kamen sie fast gleichzeitig in Samstagern an. Der grössere Bus fuhr aber über einen recht engen Pass nach Wattwil. Zum Glück war wenig Verkehr. Müde aber anscheinend zufrieden gingen alle wieder nach Hause.

Dem Busfahrer Thomas sei hier besonders gedankt für seinen Fahreinsatz. Eindrücklich war für mich auch wie flexibel die Teilnehmer waren, niemand hat sich über das Massenlager beklagt, alle haben mit einer positiven Stimmung zur gelungenen Reise beigetragen. Egal ob 90 oder 40 Jahre alt, niemand traute sich etwas Negatives zu sagen. So muss ich die Reise wohl nächstes Jahr wieder organisieren. Obwohl, mir hat es auch Spass gemacht.

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